Licht und Wärme teilen – gerade jetzt
Das Corona-Virus verändert den Alltag in den Kitas. Umso mehr kommt es jetzt darauf an, an Regeln und bewährten Ritualen festzuhalten
Es ist davon auszugehen, dass sich auch kleine Kinder von den Ein-schränkungen und Ängsten im Zuge der Corona-Krise betroffen fühlen, ohne dass sie alle Zusammenhänge verstehen können. In den Familien herrscht zum Teil eine Doppelbelastung, – Sorgen um die beruflichen Situationen und ein erhöhter Betreuungsaufwand der Eltern – die nicht spurlos an ihnen vorbei geht.
„Bleibe hell, mein Licht, denn sonst strahlt meine liebe Laterne nicht!“ – Lichterfest in der Brücke-Kita Farbenfoh (Schacht-Audorf)
Umso wichtiger ist es, den Alltag in den Kitas sicher und verlässlich zu gestalten. „Meine Kolleginnen stehen zur Zeit vor großen Herausforder-ungen“, so Brücke-Bereichsleiterin Sontje Stawicki. „Es fängt an mit den kontaktarmen Bring- und Abholsituationen, geht über die veränderten Eingewöhnungsabläufe bis hin zu Abkehr von offenen Konzepten. Die Kinder akzeptieren die Einschränkungen im Kita-Alltag sehr gut, dennoch fiebern natürlich alle einer Zeit nach Corona entgegen.“
Die Kolleg*innen in den Brücke-Kitas sind darum bemüht, eine Balance zu finden zwischen den individuellen Bedürfnissen der Kinder und hohen pädagogischen Ansprüchen einerseits sowie dem Schutz der Mitarbeiter-*innen mitsamt deren Ängsten und Unsicherheiten andererseits.
„Kommt, wir woll’n Laterne laufen, alle sind bereit!“ – Die Kita-Kinder der Strande Möwe
Der St.-Martinstag (11. November) bot in den Kitas die Gelegenheit, ein Fest in veränderter Form zu begehen, ohne auf das Ritual ganz verzicht-en zu müssen. „Größere Laternenumzüge mussten wir dieses Jahr absag-en. Aber St. Martin war trotzdem präsent bei uns. In Haby habe ich erlebt, dass statt eines echten Ritters eine Holzfigur Mittelpunkt des Morgenkreises war und ausgiebig über ihn gesprochen wurde. Dieses kleine Fest in anderer Form aufzubereiten, war für uns neu und lehr-reich“, so Sontje Stawicki. „Die Werte bleiben, die Vermittlung muss sich hier und da verändern. Wir versuchen, an den Ritualen festzuhalten. Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Kinder Verlässlichkeit spüren.“